Ketamin auf Rezept: Das Anästhetikum für Pferde schon bald als Mittel gegen die Alkoholsucht

Neurowissenschaftliche Forscher der Florida State University haben im November 2019 eine Studie veröffentlicht, die darauf hinweist, dass Ketamin das Verlangen eines Alkoholikers nach Alkohol enorm reduzieren könnte. Bereits eine einzige Dosis kann dazu führen, dass das Bedürfnis des Alkoholkonsums bei der erkrankten Person radikal abgebaut wird. Dieser Effekt basiert auf der Annahme, dass die Betroffenen das entsprechende Suchtmittel (Alkohol) permanent mit positiven Gefühlen in Verbindung bringen. Hinweise in der wahrgenommenen Umgebung, wie z.B. der Geruch oder das Bild eines Bieres, können diese Erinnerungen – und das Verlangen – auslösen. Ketamin soll nun dabei helfen, das Gedächtnis dahingehend zu stören, dass eben beschriebene Assoziationen und automatisierte Prozesse den Suchterkrankten nicht mehr triggern können.

Ketamin und Alkohol
Ketamin als Medikament gegen die Alkoholsucht

Unter dieser Annahme führte das Team der Florida State University etwa drei Jahre lang Tests an Laborratten durch und fand heraus, dass Ketamin, das üblicherweise als Anästhetikum verwendet wird, den Alkoholkonsum bei männlichen Ratten um 70 bis 80 Prozent senkte. Die Auswirkungen hielten auch noch mindestens drei Wochen nach dem Ende der Behandlung an.

Überträgt man dieses Zeitfenster auf den menschlichen Organismus, so ist davon auszugehen, dass bereits nach einer kurzen Behandlung mit Ketamin, Alkoholiker den Alkoholkonsum für ein paar Jahre einstellen könnten. Diese Annahmen bestätigt der Forscher der Universität, Prof. Mohamed Kabbaj und verweist darauf, dass diese Erkenntnisse schon bald den Weg für eine medikamentöse Behandlung von Alkoholabhängigen ebenen können. Denn gegenwärtig wird Alkoholismus primär auf einem therapeutischem Weg behandelt.

Das Anästhetikum, das sich in niedrigeren Dosen auch als vielversprechende Behandlung für schwere Depressionen erwiesen hat, wurde bereits im März 2019, im US-amerikanischen Raum von der USDA als Medikament (in Form eines Nasensprays)  genehmigt. Auf Grundlage dessen, dass Ketamin im Körper mit dem Molekül NMDA interferiert, sorgt es schließlich dafür, den Neubildungsprozess von Erinnerungen nachhaltig – und vor allem positiv – zu beeinflussen.

Letztlich scheint es nur noch eine Frage der Zeit bis der Arzneistoff seinen Weg von der Tiermedizin (hier wird Ketamin häufig als Narkose- und Schmerzmittel für Pferde eingesetzt) hin zum therapeutischen Medikament gegen Suchterkrankungen findet.

Quelle: https://www.abcactionnews.com/news/state/fsu-researchers-suggest-ketamine-could-curb-alcoholism

Oval@3x 2 Neurowissenschaftliche Forscher der Florida State University haben im November 2019 eine Studie veröffentlicht, die darauf hinweist, dass Ketamin das Verlangen eines Alkoholikers nach Alkohol enorm reduzieren könnte. Bereits eine einzige Dosis kann dazu führen, dass das Bedürfnis des Alkoholkonsums bei der erkrankten Person radikal abgebaut wird. Dieser Effekt basiert auf der Annahme, dass die Betroffenen das entsprechende Suchtmittel (Alkohol) permanent mit positiven Gefühlen in Verbindung bringen. Hinweise in der wahrgenommenen Umgebung, wie z.B. der Geruch oder das Bild eines Bieres, können diese Erinnerungen - und das Verlangen - auslösen. Ketamin soll nun dabei helfen, das Gedächtnis dahingehend zu stören, dass eben beschriebene Assoziationen und automatisierte Prozesse den Suchterkrankten nicht mehr triggern können.

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