Die italienische Armee hat nun wie letztes Jahr angekündigt ihre erste Cannabis-Indoor-Plantage in Betrieb genommen mit dem Ziel, die Kosten für medizinisches Marihuana in dem Land zu senken und es so einer breiteren Schicht von Schmerzpatienten zugänglich zu machen. Die Pflanzen werden in einem strenggesicherten Raum innerhalb eines vom Militär geleiteten Pharmainstitutes in Florenz gezüchtet, wo sich auch die Räumlichkeiten für die Trocknung der Ernte sowie des Abpackens befindet.
Das Armee-Laboratorium wurde als Standort aus Gründen der gewährleisteten Sicherheit sowie des bereits vorhandenen Equipments ausgewählt. Dort möchte der Staat vorerst 100 Kilogramm medizinisches Cannabis pro Jahr produzieren. Hier haben die italienischen Behörden jetzt einem Kamerateam erlaubt, einen Einblick in die staatliche Cannabisproduktion unter Kunstlicht zu werfen:
Während italienische Ärzte rein rechtlich das Medikament verschreiben dürfen, werden die Kosten dafür nicht vom Staat übernommen und so der teure Preis verhindert den Betroffenen einen geregelten Zugang zu einem standardisierten Produkt. Bislang wird medizinisches Cannabisöl aus dem Ausland (vorrangig Holland) importiert und von den Apotheken zu einem ungeheuerlichen Preis von bis zu 75 Euro (!) pro Gramm verkauft! Das Ziel der staatlichen Unternehmung sei es, den Preis für therapeutisches Gras auf unter 15 Euro pro Gramm zu reduzieren und vielleicht gar bis auf 5 Euro zu senken. Landesweit wird die Anzahl der Cannabispatienten auf etwa 750.000 geschätzt.
Trotz dieser Liberalisierung ändert sich im italienischen Drogengesetz nichts: für Privatleute bleibt der Cannabisanbau weiterhin illegal und auch die Abgabe als Arzneimittel ohne Genehmigung wird wie üblich als Drogen-Handel hart bestraft.