Was der Onlineableger der "Bild"-Zeitung hier als Neuheit zu verkaufen versucht, ist zwar längst bekannt – aber noch lange nicht in der Gesellschaft oder gar Konsumentenszene angekommen.
Bereits 1974 wurde in Amerika das erste Patent auf Alkoholpulver erteilt. Seit dem versuchten immer mal wieder verschiedene Firmen ihr Glück mit Variationen dieses Produktes: von „Wodka-Pulver“ bis neuerdings „Palcohol“ sind die verschiedensten Geschmacksrichtungen und Möglichkeiten der Anwendung gegeben. Ursprünglich zum Vermengen mit Wasser gedacht, bietet der pulverisierte Alkohol allerdings auch die Möglichkeit eines oralen oder gar intravenösen Konsums, was von Experten als äußerst riskant eingeschätzt wird. Denn so falle die Hemmschwelle hinsichtlich des Konsums „harter Drogen“ wie Kokain oder Heroin bei Jugendlichen.
In einem ausgiebigen Erfahrungsbericht über das Ziehen einer Line davon im Nachrichtenmagazin „VICE“ rät der Autor von dieser Konsumform allerdings strikt ab: Pulver-Alkohol wie Amphetamin oder MDMA durch die Nase zu ziehen sei sehr schmerzhaft und erfordere große Mengen für eine spürbare Wirkung.
Unterdessen erklärten bereits einige US-Bundesstaaten, dieses Produkt verbieten zu wollen. Und auch hierzulande gibt es Bedenken: so umgehe die Substanz die Branntweinsteuer und hätte einen unklaren Rechtsstatus, da sich die Alkoholgesetze eigentlich nur auf Flüssigkeiten beziehen. Es bleibt also abzuwarten, ob und wie die Behörden einer Markteinführung des Pulveralkohols entgegen kommen.
Doch auch im Falle einer Zulassung ist Vorsicht geboten: erst kürzlich fand eine schwedische Studie heraus, dass "dumme Männer mehr Alkohol trinken"…