Die spanische Polizei beschlagnahmte 40 Hanfpflanzen, die ein Hubschrauber beim Filmen von Radfahrern beim Rennen Vuelta a España zufällig entdeckte. Wie ärgerlich muss das für den Grower sein!
Die Vogelperspektiv-Aufnahmen des spanischen Radrennens "Vuelta a España" sind ja oft faszinierend, ja sogar beeindruckend, wenn sich Dutzende von Fahrern im Rahmen des anstrengenden, mehrstufigen Radrennens durch die Pyrenäen und spanischen Villen regelrecht quälen. Die gleichen Aufnahmen, wie sich später dann herausstellte, können sich allerdings auch als sehr tückisch für dem grünen Kraut wohlgesonnene Anwohner entpuppen.
Die Polizei in Spanien berichtet nämlich, dass sie 40 Cannabispflanzen beschlagnahmt hat, die von einem Hubschrauber gefilmt wurden, der beim Radrennen eigentlich die Fahrer in der Vuelta verfolgte. Der Hubschrauber schwebte über den Teilnehmern, als sie die achte Etappe des Rennens absolvierten, die von Valls aus in die katalanische Stadt Igualada führte, als die Kamera auf das Dach einer Wohnung schwang, wo Cannabis in zwei getrennten Parzellen wuchs. Und soweit man es erkennen kann, handelt es sich auch um eine vergleichsweise professionelle Pflanzenzucht – denn jede Hanfpflanze steht separat einzeln mit viel Platz und gedeiht prächtig. Vorsichtig geschätzt handelt es sich circa um 20 gigantisch große Outdoor-Pflanzen, die jeweils ungefähr 100 Gramm Gras abwerfen würden bei der Ernte.
Die Bilder gingen natürlich schnell viral online und veranlassten nach entsprechenden Kommentaren im Netz die Behörden schließlich zum Handeln. Ein Sprecher der Mossos, der Polizei in Katalonien, bestätigte ESPN gegenüber, dass das Material aus dem Hubschrauber zur Beschlagnahmung der Pflanzen führte.
"Wir haben Informationen erhalten dank der Bilder, die Leute in Social Media gepostet haben, die aus dem Hubschrauber von La Vuelta aufgenommen wurden", sagte der Sprecher. "Das hat uns geholfen, 40 Marihuana-Pflanzen zu beschlagnahmen. Niemand wurde verhaftet, aber die Untersuchung läuft noch, um die Verantwortlichen zu finden."
Der persönliche Konsum und das Kaufen von Gras wurde in Spanien teilweise entkriminalisiert, obwohl der Anbau weiterhin illegal ist. Und obwohl die Einstellung der Strafverfolgungsbehörden hinsichtlich Cannabisprodukten relativ entspannt ist, ist der Freizeit- und Medikamentengebrauch immer noch offiziell illegal.
Trotz des rechtlichen Status von Weed ist Spanien die Heimat von Hunderten von Cannabisclubs, die Marihuana für registrierte Mitglieder anbieten. Dennoch hat der spanische Gesetzgeber noch kein großes Interesse daran gezeigt, die vollständige Legalisierung für den Freizeit- und medizinischen Gebrauch zu übernehmen. Im Jahr 2017 legalisierte die lokale Regierung von Katalonien in Barcelona, einer autonomen Region im Nordosten Spaniens, Marihuana, was allerdings die zentralspanische Regierung für verfassungswidrig einstufte und rückgängig machte.
Wie die Tour de France ist auch die Vuelta a España (Übersetzung: "Spanientour") ein erstklassiger Radsportwettbewerb, bei dem sich einige der besten Fahrer der Welt in einem harten, 21-tägigen Rennen durch unwegsames Gelände messen. Die Vuelta, die auf die 1930er Jahre zurückgeht, begann am 4. August und endete am 15. September in der spanischen Hauptstadt Madrid. Dieses spezielle Rennen wird aufgrund des Fundes sicherlich unvergessen in die Radsportgeschichte eingehen…